WaterRower oder Concept 2: Welches ist das bessere Rudergerät?

Wir verkaufen keines der verlinkten Produkte. Für Links auf dieser Seite, die mit dem Symbolp gekennzeichnet sind, zahlt der Händler ggf. eine Provision. Mehr Infos.

WaterRower

via Wikimedia Commons / By Waterrower  [CC BY-SA 3.0 or GFDL]

Concept 2

via Wikimedia Commons / Author: Nick3488 [CC BY-SA 3.0]

Beim Rudern werden mehr als 80 Prozent aller im Körper vorhandenen Muskeln beansprucht. Arme, Beine, Hände, Rücken, Schultern, Brust und Gesäß werden trainiert. Ganz davon zu schweigen, dass sich diese Sportart auch positiv auf die Kondition auswirkt. Kein Wunder also, dass die Sportart längst nicht mehr nur auf dem Wasser stattfindet, sondern ihren Weg in Form von Rudergeräten auch in Fitnessstudios und ins Wohnzimmer gefunden hat. Im Heimbereich setzen gerade Ruder-Neulinge auf preiswerte Geräte. Und die sind sogar schon für unter 100 Euro zu bekommen. Wer das Rudern jedoch ernsthaft betreiben möchte, sich von den Geräten an die körperlichen Grenzen bringen lassen möchte und dabei auf eine schicke Optik und Komfort nicht verzichten kann, für den gibt es mit dem Concept 2 und dem WaterRower zwei Geräte in Profi-Qualität. Zugegeben, die Modelle sind sehr preisintensiv, dafür handelt es sich aber um exzellente Trainingsgeräte. In diesem Artikel sehen wir uns beide Modelle genauer an und stellen für Sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus.

Gesehen und verliebt? – Der erste Eindruck

Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass die beiden Premiumgeräte zwar den selben Zweck erfüllen, das aber auf eine völlig andere Art und Weise tun.

Rein optisch ist der Concept 2 mit seinem kalten Metallrahmen in diesem Duell der Verlierer. Die Materialauswahl, das Design und die Verarbeitung sind hier zwar erstklassig, mit der edlen und warmen Holzoptik des WaterRower kann der Concept 2 aber nicht konkurrieren.

Trainingsgefühl

Wenn es um die Art des Widerstands geht, zeigt sich wieder wie unterschiedlich der WaterRower und das Concept 2 Rudergerät sind.

Der WaterRower ist mit einem Wasserwiderstandssystem ausgerüstet. Dieses patentierte System hat unter anderen den Vorteil, dass damit besonders natürliche und schonende Ruderbewegungen durchgeführt werden können. Das Training auf dem WaterRower ist viel gleichmäßiger und sanfter. Durch jede Seilbewegung gerät auch das Wasser in Bewegung.

Dieses „Eigenleben“ des Wassers sorgt aber andererseits für einen etwas unruhigeren Bewegungsablauf.

Das Concept 2 Rudergerät arbeitet mit Luftwiderstand. Beim Training mit diesem Rudergerät gibt es jeweils eine Beschleunigungs- und eine Bremsphase. Das führt zu einem sehr homogenen Bewegungsablauf im Gegensatz zu dem Eigenleben des Waterrowers.

Einen Unterschied gibt es auch bei den Laufschienen beider Geräte, der sich durchaus markant auf das Training auswirken kann. Während nämlich beim WaterRower die Lauschienen parallel zum Boden verlaufen, steigen die Schienen beim Concept 2 an. Und das hat zur Folge, dass beim Training auf diesem Gerät die Muskeln in den Beinen stärker beansprucht werden.

Was das Trainingsgefühl angeht, muss wohl jeder selber seinen Favoriten herausfinden. Meiner ist definitiv der Waterrower, da ich so nah wie möglich an der natürlichen Bewegung bleiben möchte und das Rudergerät nicht für ein Wettkampftraining einsetze.

Widerstandseinstellung

Einer der großen Vorteile des Concept 2 ist, dass der exakte Widerstand ganz einfach eingestellt werden kann, und zwar in 10 Widerstandsstufen.

Der Widerstand beim WaterRower wird dagegen über die Intensität der Bewegung reguliert und der eingesetzte Kraftaufwand wird vollständig durch die Trainingsintensität des Sportlers bestimmt. Es genügt beim nächsten Zug die Bewegung mit „etwas weniger Wucht“ auszuführen, schon wird der Widerstand angepasst. So lässt sich der Widerstand sogar noch feiner als die 10 Widerstandsstufen beim Concept 2 einstellen. Allerdings fehlen hier exakte Referenzwerte, wenn es darum geht in einem Wettkampf auf gleicher Widerstandsstufe zu trainieren.

Wenn es um die Widerstandsregelung während eines Wettkampfes geht, dann ist der Concept 2 der Sieger des Duells, ansonsten liefert der WaterRower die feinere Widerstandseinstellung für das Heimtraining.

Geräuschpegel

Ein wenig anders sieht das schon wieder beim Geräuschpegel aus. Hier kann der WaterRower mit einer hohen Laufruhe punkten, wodurch er sich besonders für den Einsatz in Wohnhäusern mit mehreren Mietparteien empfiehlt. Viele empfinden das plätschernde Geräusch des Wassers im Tank sogar als besonders entspannend. Das Rudern auf diesem Gerät bekommt dadurch eine sehr natürliche Komponente. Anders ist das beim Concept 2. Der entwickelt vor allem bei hoher Belastung eine recht hohe Geräuschkulisse, die sich im Zweifel nicht unbedingt positiv auf das nachbarschaftliche Verhältnis auswirken kann.

Die etwas lauteren Geräusche des Concept 2 entstehen durch das durch ein Ketten angetriebene Windrad.

Auch die Bewegung des Sitzes auf den Laufschienen kann Geräusche erzeugen. Bei den beiden Kontrahenten funktioniert das jedoch nahezu reibungslos. Zwar gleitet der Sitz beim WaterRower über Holz und beim Concept 2 über Aluminium, dennoch gibt es bei der Geräuschentwicklung keine großen Unterschiede.

Komfort

In Sachen Komfort hat der WaterRower gegenüber dem Concept 2 die Nase ein kleines Stückchen weiter vorne. Denn der Sitz ist mit bequemen Polstern ausgestattet. Allerdings kann man diese kleine Schwachstelle des Concept 2 ganz leicht ausgleichen, indem man eine Sitzauflage für das Rudergerät kauft. Die Fußstützen der beiden Kontrahenten erweisen sich wiederum als ebenbürtige Gegner. Bei beiden Modellen bieten sie den Füßen einen sicheren Halt.

Die Trainingscomputer

Beide Modelle sind mit einem Trainingscomputer ausgerüstet. Der Computer des WaterRower zeigt alle trainingsrelevanten Daten auf einem Display an. Über die gängigen Standardfunktionen reichen die aber nicht hinaus.

Hier offenbart sich dann auch der größte Schwachpunkt des WaterRowers, wenn man ihn als Trainingsgerät für Wettkämpfe nutzen möchte. Allein aufgrund der fehlenden Möglichkeiten, die Widerstände exakt einstellen zu können, können die Trainingsergebnisse nicht wirklich genau dokumentiert werden.

Das bedeutet, dass sich auch Fortschritte nicht exakt verfolgen lassen. Ganz anders ist das beim Concept 2. Der ist im Duell der Trainingscomputer der klare Sieger. Denn der Computer liefert nicht nur exakte Trainingsdaten, er bietet auch die Möglichkeit, sich online mit anderen zu messen. So kann man sich mithilfe dieser Funktion im heimischen Wohnzimmer auf ein virtuelles Duell mit Ruderern auf der ganzen Welt einlassen. Das zeigt nicht nur die eigenen Grenzen auf, das hilft auch ungemein dabei, die Motivation für das Training aufrecht zu erhalten. Wer sich also in Wettkampfform bringen möchte, der ist mit dem Concept 2 auf jeden Fall deutlich besser gewappnet.

Allerdings muss man erwähnen, dass die WaterRower Modelle mit einem S4 Monitor die Herzfrequenz messen können und man per USB Kabel die kostenlose Software We-Row nutzen kann. Mit dieser kann man ebenfalls online gegen andere Ruderer im „Wettkampf treten“, jedoch bezieht sich das Leistungsdiagramm nicht auf die exakten Widerstände.

Platzbedarf

In Punkto Platzbedarf bei der Lagerung sind sich die beiden Geräte durchaus ebenbürtig. Beide Modelle können hochkant aufgestellt werden. Dadurch nehmen die Rudergeräte deutlich weniger Platz in Anspruch als in der Trainingsposition.

via Wikimedia Commons / Author: WaterRower GmbH
via Wikimedia Commons / Author: WaterRower GmbH, D-48529 Nordhorn [CC BY-SA 2.0 de]
Beim Einklappen und Verbringen in die Lagerungsposition kann der WaterRower allerdings einen kleinen Punktsieg erringen. Denn der kann mit nur einer Handbewegung hochkant aufgestellt werden. Beim Concept 2 muss hingegen erst wieder die Laufschiene abgebaut werden.

Aber auch das ist nicht wirklich aufwändig. Insgesamt ist es ein Leichtes, die beiden Rudergeräte in eine Platz sparende Lagerungsposition zu bringen.

Der Aufbau

Beim Aufbau kann der Concept 2 wieder punkten. Denn hier muss man lediglich die Laufschiene mit dem Rest des Gerätes verbinden. Und das ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Deutlich mehr Zeit nimmt das Aufbauen des WaterRower in Anspruch: zwischen halbe und eine Stunde. Bei diesem Rudergerät sollte man sich die Mühe machen, und die Aufbauanleitung gründlich durchlesen. Hat man das getan, dann dauert der Aufbau zwar immer noch deutlich länger als beim Vergleichsgerät, allerdings funktioniert alles problemlos. Einen gewissen Anteil des Zeitaufwands nimmt auch das Befüllen des Wassertanks in Anspruch.

Wartung und Pflege

Beide Modelle sind hochwertig verarbeitet und darauf ausgelegt, sehr lange zu halten. Allerdings kann man mit regelmäßiger Pflege auch seinen Teil dazu beitragen, dass die Geräte lange gut erhalten bleiben. So sollte man natürlich nach jeder Nutzung den Schweiß von den Geräten entfernen.

Beim WaterRower ist es zudem noch wichtig, dass dem Wassertank mindestens ein Mal pro Jahr eine Chlortablette beigefügt wird, um das Wasser zu reinigen und die Bildung von Algen zu verhindern. Um den Ton des Holzrahmens zu erhalten sollte man außerdem mit bestimmten Ölsorten das Holz pflegen.

Außerdem sollte der WaterRower regelmäßig entstaubt werden. Ich finde, dass der Aufwand im völlig akzeptablen Bereich liegt. Insgesamt sind beide Rudergeräte nicht sehr wartungsintensiv.

Fazit: zwei Gewinner auf höchstem Niveau

Der WaterRower und das Concept 2 Rudergerät sind beide ab einem Preis von etwa 1000 Euro erhältlich. Je nach Ausführung kann der Preis auch noch deutlich darüber liegen. Obwohl die beiden Geräte sich auf einem Preisniveau bewegen, gibt es dennoch erhebliche Unterschiede. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der WaterRower vor allem mit seiner edlen Holzoptik punkten kann. Zudem ermöglicht der Wasserwiderstand ein sehr natürliches Rudergefühl, welches durch das Plätschern des Wassers im Tank noch unterstrichen wird. Der gepolsterte Sitz macht das Training auf dem WaterRower zudem sehr komfortabel. Einziger Schwachpunkt ist der Trainingscomputer, der kaum Möglichkeiten für eine korrekte Trainingsauswertung oder Bestimmung des Trainingsfortschritts zulässt. Ganz anders ist das beim Trainingscomputer des Concept 2. Dieser ermöglicht sogar den weltweiten Online-Wettkampf mit anderen Besitzern dieses Gerätes. Damit ist klar, dass das Concept 2 vor allem für Nutzer ausgelegt ist, die ihre Leistungsfähigkeit gezielt verbessern möchten. Der größte Schwachpunkt des Concept 2 ist die recht hohe Geräuschentwicklung während des Trainings. Je intensiver trainiert wird, desto lauter wird das Gerät.

Abschließend kann man festhalten, dass es sich hier um zwei durchaus ebenbürtige Gegner handelt. Welches Gerät bevorzugt wird, das hängt wohl von den persönlichen Ansprüchen und Vorlieben ab. Wer gezielte Leistungsverbesserung durch intensives Training bis an die Leistungsgrenze sucht, der rudert auf dem Concept 2 richtig. Wem hingegen eine schöne Optik und ein ruhiges, natürliches Rudergefühl wichtiger sind, der liegt mit dem WaterRower richtig.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"